Terrarieneinrichtung


Die hier vorgestellten Terrarien sollen als Anregungen dienen, wie man ein Terrarium einrichten könnte. Die dabei vorgenommene Einteilung in z.B. trockene oder feuchte Terrarien ist nur zur groben Orientierung, denn natürlich gibt es je nach Klima sämtliche Übergangsformen und die Becken sollte ohnehin verschiedene Mikroklimata aufweisen, damit sich die Tiere entlang eines Temperatur- sowie Feuchtigkeitsgradienten immer ihr Vorzugsklima auswählen können.

Informationen zur Herstellung eines passenden Klimas oder besser mehrerer Mikroklimata im Terrarium werden an dieser Stelle bald nachgefügt.


Gemäßigte Terrarien

Ein Becken mit eingeklebten Scheiben, damit ein einsehbarer Wasserteil entsteht. Die Beleuchtung wurde in dem aufgesetzten Holzdecken untergebracht. Die Becken selbst habe ich als Heimat für Strumpfbandnatter gebaut, da man so das Jagdverhalten im Wasser gut beobachten konnte. Ein Lifalisbuntbarsch ist noch zu sehen, wobei meistens Goldfische und Stinte verfüttert wurden. Je nach dem, ob Bekannte ein Überpopulation mit Platys oder anderen Fischen hatten, wurde auch diese hübsche Fische kurzfristig in  dem Wasserteil untergebracht.

Hier sieht man eine Thamnophis radix haydenii mit einem erbeuteten Goldfisch.

Das Becken wurde als Aufzuchtbecken für kleine Strumpfbandnattern benutzt. Mittlerweile benutze ich fast nur noch sterile Böden, da vor allem diese kleinen Fischfresser eine Menge Bodengrund in den Wasserteil bringen. Verfüttern wurden kleine Buntbarsche, die ich extra dafür gezüchtet habe.

Dies ist ebenfalls ein Aufzuchtbecken für Strumpfbandnattern. Hier wurde ein Kunstrasen als Bodengrund eingesetzt. Das sieht optisch hübscher aus als Küchenpapier, jedoch muss man ihn regelmäßig ausgiebig und heiß auswaschen, da sich der Kot darin verteilt und nicht gut gesehen wird. Die Verschmutzung und damit die Quelle für Krankheitserreger ist jedoch vorhanden. Verstecke aus Tontöpfen sind immer sehr beliebt und werden von den Jungschlangen teilweise bis zur obigen Öffnung gefüllt.

Dieses ehemalige Aquarium wurde als Insektenbecken für eine Afrikanische Gottesanbe-terin (Sphodromantis viridis) umgebaut; siehe Ast. Die Verwendung von Blumenerde als Bodengrund ist optisch sehr schön, jedoch wachsen die Pflanzen sehr schnell und die Futtertiere (Heimchen / Grillen) legen gerne ihre Eier dort hinein, so dass sich der Grillennachwuchs von alleine einstellt; das Zirpen aber auch…


Trockene Terrarien

In diesem Terrarium lebte eine Gruppe mit Zwergwüstengeckos (Tropiocolotes steudneri), die sich auch vermehrten haben.

Ein einfaches Aufzuchbecken für Mantiden. Ein Spot sorgt für genügend Wärme und der stark verzweigte Ast gibt viel Lauffläche und Möglichkeiten sich zu häuten. Die Futtertiere (Drosophila) kommen direkt mit in das Becken, was die Versorgung mit Nahrung erleichtert. Bei Gottesanbeterinnen mit hoher Aggressivität bietet sich diese Vergesellschaftung nur bis zum zweiten oder dritten Larvenstadium an, da ansonsten der Kannibalismus zu stark wird.


Feuchte Terrarien

Ein simples Becken für Wandelnde Blätter. Die abgefressenen Äste werden jede Woche herausgeschnitten und durch neue, belaubte Äste ersetzt. Ich sprühe diese Becken kaum, da vor allem junge Tiere in den Regentropfen ertrinken können. Die Eier kann man auf dem weißen Küchenpapier gut heraussortieren und den Boden reinigen.

Auf diesem Bild sieht man ein feuchtes Terrarium in dem 1, 1 Goldstaubtaggeckos (Phelsuma laticauda) gehalten wurden. Phelsumen lieben glatte Oberflächen. Bambus-stäbe und Glasscheiben werden daher gerne ausgesucht. Das linke Photo zeigt den Ausgangszustand und das rechte das Ergebnis eines feuchten, warmen und sonnigen Klimas. Der zeitliche Unterschied zwischen den Becken ist vielleicht ein halbes Jahr. Daher gibt es zwei Möglichkeiten: entweder nutzt man künstliche alternativ langsam wachsende Pflanzen oder schneidet bei einer größeren Reinigung rigoros die Pflanzen wieder kurz. Ich nutze die letztgenannte Möglichkeit und bepflanze neue Terrarien mit den Ablegern.

Dieses Becken ist aus „Anhängerplatten“ selbst gebaut worden und stellt das große Terrarium für die Spitzkopfnatter dar. Voll bepflanzt, gut beheizt und täglich besprüht hat es die tropischen Bedingungen gut herstellen lassen. Um Wasseraustritt etc. zu verhindern müssen alle Ecken mit Silikon abgespritzt werden. Der Einbau einer Beregnungsanlage mit digitaler Zeitsteuerung wäre super gewesen, aber zu den Zeit war das noch nicht erschwinglich. Zur Kontrolle wurde ein Min-Max-Messgerät für die Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Becken plaziert. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass dies nicht zu lange ohne Aufsicht erfolgt, damit die Schlange sich nicht verheddert und Schaden nimmt. Heute sitzen die Bartagamen in diesem zum Wüstenbecken umfunktionierten Terrarium. Dabei ist die Haltbarkeit der Anhängerplatten unglaublich; es wurde schon mehrfach auf- und abgebaut!

Dieses einfach eingerichtete Terrarium beinhaltet neben einem Wurzelholz nur einen künstlichen Busch, in dem sich eine junge Spitzkopfnatter aufhält (Gonyosoma oxycephales). Von oben strahlt eine Lampen und sorgt für Licht und einen Wärmepunkte und alternativ befindet sich in dem Wasserbehälter ein Heizstab, wodurch das Becken ebenfalls erwärmt wird und die Luftfeuchtigkeit deutlich angehoben werden kann. Da diese Schlangenart gerne über 80% rel. LF hätte, muss nebenbei täglich gesprüht und der Wasserbehälter oft aufgefüllt werden. Der Ast selbst ist so verkeilt, dass er nicht herausrutschen und kippen kann. Ein unauffälliger Kabelbinder durch das Lochblech in der Decke oder an der Seite kann ebenso als Sicherung genutzt werden. Insgesamt sollte man vor allem bei Jungtiere darauf achten, dass sich Tropenbecken sehr einfach reinigen lassen, um das Wachstum von Keimen zu verringern. Außerdem wachsen junge Schlangen besser in kleineren Terrarien.


Sterile Terrarien

Sterile Terrarien kommen grundsätzlich immer dann zum Einsatz, wenn man Jungtiere großzieht oder kranke Tiere pflegt. Ein schnelles Reinigen des Bodengrunds sowie der Einrichtung ist dabei maßgeblich. Alle Einrichtungsgegenstände sollten entweder ausge-tauscht werden oder sich gut reinigen lassen, was meistens eine glatte Oberfläche gewährleistet. Das Eingewöhnen von neuen Tieren wird ebenfalls gerne mit Sterilbecken gemacht, um keine Parasiten oder andere Krankheitserreger in den eigenen Tierbestand einzubringen.

Diese Heimchendose mit Küchenpapier ist wohl eine der beliebtesten und einfachsten Sterildosen für kleine Gottesanbeterinnen.

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